Christiania (Kopenhagen, Dänemark)
Christania ist wegen seiner Einzigartigkeit in der ganzen Welt bekannt. Es begann 1969-70 als Eltern aus Christianshavn es leid waren, das ihre Kinder in der Stadt keine Spielplätze oder Grünanlagen zum spielen hatten. Sie reißen einen Schlagbaum des Miltitärgebietes Refshaleön nieder. Militär und Kommune errichten den Schlagbaum wieder. Dies geht so lange weiter, bis ein Spielplatz gebaut wird. Das weckt Aufmerksamkeit bei vielen Menschen, Hippies und Alternativen die sich in der Umgebung niederlassen. Eine Alternativzeitung berichtet, das die Kasernen aufgeben werden sollen und wirft die Frage auf, ob sie nicht für wohnungslose Jugendliche verwendet werden können. 1971 wird der Schlagbaum zum letzten Mal eingerissen und die Menschen ziehen in Massen in das ehemalige Grüngebiet. 1972 wird zwischen dem Verteidigungsministerium und neuen Bewohnern ein Vertrag über die Belieferung mit Wasser und Strom geschlossen. Es wird als soziales Experiment gesehen. Bis auf weiteres dürfen die Bewohner bleiben. Als die Regierung 1973 das Experiment abschließen will, haben sich die Bewohner organisiert. Seit dem ist viel passiert. Viele bekannte Konzerte, u.a. ““Loppen””, wurden gegeben. Viele Auseinandersetzungen gab es seitdem mit Regierung und der Stadt Kopenhagen. Es entstand der Ruf einer großen Liberalität gegenüber Drogen, u.a wegen der ““Pusher Street””, wo Drogen offen verkauft wurden, was in den 80 Jahren zu Protesten aus Schweden führte. Die Polizei führte regelmäßig Razzien durch und die Pusher Street ist jetzt wesentlich besser kontrolliert. Sonst lebt hier ein bunte Mischung von Leuten, mit Gärten, die wie Dschungel aussehen. Die, die hier wohnen, zahlen einen Beitrag für den Unterhalt der Gegend. Längs der Hauptstraße gibt es viele Cafes und Restaurants wie das bekannte Spiseloppen mit billigem Essen und entspannter Atmosphäre. Es gibt Handwerker, die hin und wieder Märkte organisieren. Als Besucher kann man alleine kommen (und einen billigen Führer kaufen) oder mit einem Bewohner eine Führung machen. Man sieht alternativen Lebensstil mit Kindern, Hunden und Musik und Menschen, die nirgendwo anders herein passen würden. Man lebt ohne Anspruch und der einzige Anspruch an Besucher ist, das Fotoverbot zu respektieren. Will man photographieren, muss man erst fragen. Heute lebt Christania mit der Bedrohung, dass zumindest die Hälfte des Stadtteils ““normalisiert”” wird. Es gibt Prozesse mit unterschiedlichen Zielen und es bleibt abzuwarten, wie es ausgehen wird. Viele Menschen tragen Shirts mit dem Symbol den Kampf zu unterstützen: Rot mit drei gelben Punkten, einen für jedes ““i”” in Christiania.
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