Frauenkirchen: pilgern, radeln und genießen
Mitten in der weitläufigen Landschaft das Nationalparks Neusiedler Sees gelegen ist Frauenkirchen eines jener Kleinstädte Österreichs, das man mit Fug und Recht eine echte Perle nennen kann. Nicht umsonst ist es Wallfahrtsort und Startpunkt mehrerer Pilgerwege, Wein- und Kulturstadt und zudem umgeben von zahllosen Möglichkeiten, die herrliche Natur aktiv zu erkunden. Es ist die einzigartige Mischung aus Genuss und Kultur, Aktivitäten und Ruhe, Spiritualität und Zerstreuung, die Frauenkirchen so unverwechselbar macht. Wer einige Tage in die liebenswerte Welt Frauenkirchens eintauchen möchte, dem stehen verschiedene Unterkünfte zur Auswahl – ob Übernachten auf dem Pferdehof, ein preiswertes Zimmer im gemütlichen Gasthaus oder komfortable 4-Sterne-Hotels.
Wallfahrt in Frauenkirchen
Seit Anfang der 2010er-Jahre wird Frauenkirchen noch gesonderte Aufmerksamkeit zuteil. Das Städtchen liegt am Schnittpunkt alter Pilgerwege und wurde 2013 und 2014 offiziell in die Routen integriert. So ist es nun Teil des internationalen Pilgerwegs Maria Ut, der von Rumänien über Ungarn bis nach Mariazell führt. Frauenkirchen ist der Startpunkt der Burgenländischen Wegstrecke mit Anschluss am Südufer des Neusiedlersees. Eine noch größere Ehre ist es, seit 2013 der neue Ausgangspunkt für den international bekannten Jakobsweg zu sein, der bis ins spanische Santiago de Compostella führt und jedes Jahr rund 200.000 Pilger aus der ganzen Welt anzieht. Der Weg im burgenländischen Teil führt über 52 Kilometer von Frauenkirchen über Halbturn nach Neusiedl am See, weiter nach Bruckneudorf und dann nach Maria Ellend an der Donau. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten säumen die Strecke, an denen sich ein Halt lohnt, darunter der Weinort Gols, der Kalvarienberg oder das Barockschloss Halbturn. Hotels, Pensionen und Gasthäuser finden sich ebenfalls entlang des gesamten Weges. Als Symbol für die spirituelle Reise und geistige Reinigung durch die Wallfahrt wurde in Frauenkirchen das Pilgertor Maria auf der Heide an der gleichnamigen Basilika installiert. Letztere ist seit jeher Wahrzeichen der Stadt und ein architektonisches Meisterwerk, das man gesehen haben sollte – auch ohne Pilgerreise.
Kultur und Kulinarik
Auch, wenn einem nicht in erster Linie der Sinn nach einer spirituellen Reise nach Santiago de Compostella, Maria Ut oder zum eigenen Ich steht, ist Frauenkirchen eine wunderbare Destination, um in gepflegter, idyllischer und heiterer Umgebung das Leben zu genießen. Fast herrscht hier schon ein Hauch von Dolce Vita – so groß werden Genusskultur und Geselligkeit hier geschrieben. Auch die umliegenden Weinberge lassen vermuten, dass kulinarische Freuden hier nicht zu kurz kommen. In Frauenkirchen selbst säumen Weinstuben und Restaurants die Straßen, im Sommer natürlich mit ausladenden Außenbereichen. Hier kann man nach Herzenslust die Seele baumeln lassen und die schönen Seiten des Lebens genießen – selbstverständlich bei einem exquisitem Glas Wein aus der Region und schmackhaften Häppchen. Auch können Weingutbesichtigungen und Verkostungen gebucht werden. Frauenkirchen ist außerdem für seine Musikabende bekannt. Gerade zwischen Frühling und Herbst verwandelt sich das Stadtzentrum teils für mehrere Tage in ein kleines Festival der Musikkultur, ob beim ORF-Sommerfest, beim Musikantenheuriger oder bei der Kloster-Matinée.
Raus in die Natur und rein in den Flow
Laufen, Radeln, Reiten, Wandern – selbst die größten Sportmuffel kommen in Frauenkirchen nicht umhin, sich hinaus in die Natur zu begeben und der Bewegung an der frischen Luft zu frönen. Rund um das Städtchen bieten sich in dem sehenswerten Nationalpark Neusiedler See einfach zu viele tolle Möglichkeiten, als dass man sich der allgemeinen Bewegungsfreude nicht anschließen könnte. Die Infrastruktur für Outdoor-Sportler ist hervorragend, völlig egal, ob auf dem Rad, zu Pferde oder zu Fuß. Und dabei ist für jede Menge Abwechslung gesorgt. Allein für Jogger und Nordic Walker stehen fünf großzügige Laufparks zur Verfügung, die jeweils mehrere unterschiedliche Streckenführungen zwischen vier und 23 Kilometern bieten. Dabei genießen die Sportler überall herrliche Ausblicke auf Flora und Fauna und optimalen Untergrund. Wahlweise geht es vorbei an weiten Feldern und Eckern, durch lauschige Wälder, entlang von Gewässern oder auf und ab über die umliegenden Weinberge. Da ist der Flow quasi vorprogrammiert. Radsport steht mindestens genauso hoch im Kurs. Das lässt sich schon daran ablesen, dass in der ganzen Stadt mehrere Mietfahrradstationen verteilt sind, die auch zu spontanen Touren laden. Wer das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde sucht, der wird auf mehreren Rundreitkursen fündig, die sich teils mit den Radrouten überschneiden. Ein Highlight ist beispielsweise der 32 Kilometer lange Lackenreit- beziehungsweise -radweg. Der Althof in Frauenkirchen ist einer der möglichen Startpunkte. Von hier aus geht es durch die vielfältige und nahezu unberührt scheinende Natur des großen Nationalparks. Am Rande des Weges laden mehrere kleine Ortschaften mit urigen Einkehrmöglichkeiten und einem feinen Weinangebot zu kulinarischen Erholungspausen. Viele Gaststätten verfügen auch über ein angeschlossenes Hotel oder vermieten Zimmer – falls es sich um eine mehrtägige Tour handelt. Einige Rad- und Wanderwege, die in und um Frauenkirchen sind außerdem in unterschiedliche Themen unterteilt. Ob Kultur oder Ruhe, Blumenwiesen oder Seeufer, Genuss- oder Bergwelt – jeder Sportsgeist findet hier, was er sucht.