Arosa: Vom einsamen Bergdorf zum modernen Kurort
Alles fing mit ein paar Schienen an: Als vor über hundert Jahren die Bahnverbindung zwischen Chur und Arosa eröffnet wurde, begann die Entwicklung von Arosa von einem kleinen abgeschiedenen Bergdorf zum Kurort. Heute ist die Gemeinde im Schweizer Kanton Graubünden ein beliebtes Urlaubsziel für Skifahrer, Wanderer und Erholungssuchende.
Gute Luft und angenehmes Klima
Arosa liegt zwar in einem Tal, jedoch in einem sehr offenen und flachen Tal, in das viel Sonne fällt. Gleichzeitig gibt es nur wenig Durchgangsverkehr und einen sanften Wind – perfekte Voraussetzungen für ein angenehmes Klima im ganzen Jahr und besonders saubere Luft. Im Winter ist der Ort fest in der Hand von Wintersportlern. Das Schneesportgebiet Lenzerheide bietet insgesamt 225 Kilometer Piste in ganz unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und für Skifahrer, Snowboarder und Schlittenfahrer an. Richtig traditionell ist man auf dem Aroser Schlitten unterwegs, der bis heute im Ort produziert wird. Wer es etwas langsamer mag, schnallt sich Langlaufski oder Schneeschuhe unter die Füße. Auf den regelmäßig gespurten Loipen kann man die Umgebung gut erkunden, mit den Schneeschuhen kann man zwischen vielen verschiedenen Wanderstrecken wählen. Direkt in Arosa warten außerdem Eisbahnen zum Schlittschuhlaufen, Eisstockschießen und Curling. Im Sommer gibt es unterschiedliche Wanderstrecken zur Erkundung. Auch hier finden Anfänger und weniger Sportliche eine gute Strecke, ebenso wie fortgeschrittene Wanderer. Der 10-Seen-Plausch lässt sich in mehreren Etappen bewältigen, zwischendurch kann man in Berghütten und Pensionen übernachten und atemberaubende Blicke in tiefe klare Bergseen genießen. Für Familien mit Kindern bieten sich die sogenannten Themenwege an. Auf dem Eichhörnliweg beispielsweise können Kinder zahlreiche kleine Rätsel rund um die süßen Nager lösen. Außerdem können die freilebenden Eichhörnchen per Hand gefüttert werden. Auf dem Planetenweg gibt es umfassende Informationen zu unserem Sonnensystem, auf dem Sagenwanderweg gibt es romantische und gruselige Geschichten zu erfahren, die sich in der Gegend rund um Arosa ereignet haben sollen. So führt die Strecke etwa am Hauensee entlang, an dessen Ufer ein großer Steinhaufen zu finden ist, welcher der Sage nach ein verwunschenes Schloss ist. Alle traditionellen Geschichten lassen sich direkt vor Ort in großen Schaukästen nachlesen. Auch Golfer kommen im Sommer in Arosa auf ihre Kosten, sie können auf dem Hochplateau Maran auf Europas höchstgelegenem Golfplatz einlochen.
Einfach mal die Seele baumeln lassen oder anderen beim Sport zuschauen
Als Arosas Wandel zur Luftkurort begann, wurden zahlreiche Hotels in dem ehemals kleinen Bergdorf gebaut. Die meisten der Häuser stehen auch heute noch, als liebevoll restauriertes Hotel bieten sie den Gästen heute eine moderne Unterkunft mit allem Komfort. Besonders geschichtsträchtig wohnt man in den Hotels, die zur Jahrhundertwende noch Sanatorien waren. In Arosa findet man eine große Auswahl an Wellnessangeboten mit Dampfbädern, Saunen und Whirlpools sowie kosmetischen Behandlungen. Rund um das Jahr finden in Arosa zahlreiche große Sportveranstaltungen statt, die Besucher aus der ganzen Schweiz und viele Touristen anziehen. Im Winter finden Bobmeisterschaften statt, mehrfach war die Gemeinde Austragungsort für den Snowboard-Weltcup und zahlreiche Skirennen. Im Sommer finden verschiedene Pferdesportwettbewerbe statt.
Arosas Geschichte und Küche kennenlernen
Wer sich auf den Weg ins Schanfingger Heimatmuseum macht, kommt unterwegs an einer kleinen Kirche vorbei, die er sich unbedingt anschauen sollte. Denn das Bergkirchli ist Arosas ältestes Bauwerk und stammt aus dem Jahr 1493, als der Ort noch ein weit abgelegenes kleines Bergdorf war und die Bewohner in erster Linie von der Viehwirtschaft lebten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts öffnete sich der Ort mit einer Verbindungsstraße Richtung Langwies, bis dann die Eisenbahnlinie einen richtigen wirtschaftlichen Aufschwung brachte und Arosa zu einem der ersten Kurorte der Schweiz machte. All dies lässt sich im Heimatmuseum an zahlreichen Exponaten nachverfolgen, dort kann man auch erfahren, welche berühmten Schriftsteller neben Thomas Mann und Hermann Hesse einen Bezug zu Arosa haben. Arosas Kanton Graubünden hat engen Kontakt zu gleich drei Sprachen und diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Küche wider. Die Restaurants der Gegend servieren das Beste aus Italien, Schweiz und Deutschland. Darunter ist natürlich auch das berühmte Bündnerfleisch, das in Arosas Nachbarort Lenzerheide hergestellt und mehrere Monate lang mit vielen Gewürzen zusammen getrocknet wird. Zum Nachtisch sollte man unbedingt das Birnbrot probieren. Besonders gut schmeckt die deftige Bündner Küche in einer der urigen Berghütten, die hungrige Wanderer besuchen. Und wenn man sich dann mit einem vollen Teller und Blick auf die Berge ein wenig wie Heidi fühlt, dann ist das kein Zufall: Johanna Spyris berühmte Geschichte spielt schließlich auch in Graubünden.